Nachhaltigkeit Archive - MartinBauer Expertise und Leidenschaft für pflanzliche Produkte Wed, 27 Sep 2023 11:39:41 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.6 Wasser für ein rundum besseres Leben https://www.martin-bauer.com/2023/08/21/wasser-fuer-ein-rundum-besseres-leben/ Mon, 21 Aug 2023 07:06:49 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=5019 Mushumbi liegt im Norden Simbabwes nahe der Grenze zu Mosambik. Es gehört zu den trockensten Teilen des afrikanischen Kontinents. Dürreperioden und Wetterextreme haben dieser Region in […]

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Mushumbi liegt im Norden Simbabwes nahe der Grenze zu Mosambik. Es gehört zu den trockensten Teilen des afrikanischen Kontinents. Dürreperioden und Wetterextreme haben dieser Region in den letzten Jahren weiter zugesetzt und die Bedingungen für Kleinbauern verschärft. Die Wasserknappheit entwickelt sich zu einer ernsthaften Bedrohung für Menschen und Tiere. Wasser bedeutet Leben. Und Wasser bedeutet für die Landwirte Arbeit, Ernte und Einkommen. Gemeinsam mit unserem Rohstoffpartner Organic Africa Holdings und den Hibiskus-Kleinbauern gehen wir neue Wege in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft und einer resilienten Lieferkette.

Maßgeblich für das „Mushumbi Water Project“ in Simbabwe war die Frage: Wie können wir einen sicheren und einfachen Zugang zu Wasser schaffen, um die Gesundheit und die Lebensbedingungen von Gemeinden im ländlichen Afrika zu verbessern? Die Lösung in Kurzform: Wir erreichten Brunnen, die von gemeindegeführten „Water Committees“ in Eigenregie betrieben werden.


Trinkwasserinfrastruktur sorgt für gesündere Bevölkerung

Laut Gesundheitsorganisationen haben weltweit über 700 Millionen Menschen keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa zwei Dritteln fehlt jegliche Infrastruktur. Die Folge: Cholera und Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen. Auch viele Kinder leiden unter einer Mangelernährung – mit oft tödlichem Ausgang.

Der Bau der Brunnen in Mushumbi wirkt sich nachhaltig positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Sie sind in ihrer Not nicht länger gezwungen, auf verunreinigtes Wasser zurückzugreifen. „Unser Leben hat sich verändert, weil wir jetzt sicheres, wurmfreies Wasser trinken. Wir haben keinen Durchfall oder Magenprobleme mehr“, erzählt eine der Frauen. Zwischen 2020 und Ende 2022 wurden mit Hilfe des „Mushumbi Water Projects“ 20 Brunnen errichtet. Über 2.000 Haushalte – rund 10.000 Menschen – profitieren heute von der neuen Trinkwasserinfrastruktur.

Zeitersparnis lässt Lebensqualität steigen

Ein weiterer positiver Effekt, den die Brunnen mit sich bringen, liegt in der Zeitersparnis. Frauen und Kinder, die in afrikanischen Familien traditionell für das Wasserholen verantwortlich sind, mussten zuvor weite Wege in Kauf nehmen, um Wasserstellen zu erreichen. Alternativ blieb ihnen nur, Wasser aus dem Fluss Dande zu schöpfen. „Vor der Installation des Bohrlochs haben wir viel Zeit vergeudet. Wir sind um 4 Uhr morgens aufgestanden, um lange Strecken auf der Suche nach Wasser zurückzulegen, so dass wir drei Stunden verloren haben, um dann um 7 Uhr auf die Felder zu gehen. Um 7 Uhr morgens war es bereits heiß und die Arbeit schwierig“, erzählt eine andere Frau.

Hilfe zur Selbsthilfe und „Gender Balance“

Ein elementares Ziel des „Mushumbi Water Projects“ ist es, Wissen zu vermitteln und die Gemeinden zu befähigen, ihre Lebensbedingungen eigenständig und auf Dauer zu verbessern. Von dem vermittelte Know-how profitieren alle Beteiligten und die Community wird durch das Projekt gestärkt.
Ein Beispiel dafür ist die Selbstverwaltung der Trinkwasserbrunnen durch die so genannten „Water Committees“. In verschiedenen Schulungen haben wir Teams darauf vorbereitet, sich selbst um die Wasserstellen zu kümmern, sie in Stand zu halten und kleinere Probleme gemeinschaftlich zu lösen. Da die Felder traditionell fast ausschließlich im Besitz von Männern sind, haben wir in Wert auf eine Balance der Geschlechter gelegt. Der Frauenanteil in den Committees liegt deshalb bei etwa 60 Prozent, so werden Frauen in die Entscheidungsprozesse der Community stärker eingebunden.

Wissenstransfer durch Rohstoffpartner Organic Africa 

Bevor die Kleinbauern durch Organic Africa mit dem in vielen Teemischungen verarbeitetem Hibiskus in Berührung kamen, bauten sie Baumwolle oder Tabak an. Zum einen war das aber weniger lukrativ, zum anderen war diese Arbeit für die Menschen wegen des Einsatzes von Spritzmitteln wesentlich gesundheitsgefährdender. Als die Ernten über die Jahre wegen länger anhaltender Trockenperioden immer magerer ausfielen, war die Bereitschaft groß, einen anderen Rohstoff anzubauen. Seitdem ist Hibiskus in dieser Region eine wichtige Einkommensquelle. „Rosella“, wie ihn die Locals nennen, benötigt lediglich nach der Aussat Wasser, gedeiht dann problemlos, auch in sehr trocken Regionen.

 

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Wir standen 2020 mehr als 60.000 Menschen in unseren Lieferketten bei der Bewältigung der Covid-19-Krise zur Seite. Hier erfahren Sie, wie unsere Unterstützung bei der Community der Wildsammler in Kirgistan ankam.

Eine Sorge weniger
“Wir sind zuhause zu elft”, erzählt Ethibar Egemberdieva aus dem Dorf Arstanbap-Ata im südlichen Kirgistian. “Also ist alles, was in diesem Paket ist, sehr nützlich für uns, gerade während der Pandemie”, ergänzt sie und lässt den Blick über flüssige und feste Seife, Desinfektionsmittel, Masken, Handschuhe, Waschmittel, Scheuerpulver, Spülmittel, Bodenreiniger und einiges Andere mehr gleiten.
“Ich war positiv überrascht von der Vielfalt der Artikel und der hohen Qualität. Es ist eine große Erleichterung für mich, dass ich mir darüber jetzt keine Sorgen mehr machen muss, wenigstens eine Zeit lang”, sagt Dilnaz Nazarova aus dem Dorf Nichke-Sai. “Am meisten habe ich mich über das Waschmittel und die Flüssigseife gefreut. Flüssigseife hatten wir noch nie und das Waschmittel, das wir normalerweise kaufen, riecht nicht so gut”, lächelt Kholida Chokonbaeva, die ebenfalls aus Nichke-Sai stammt.
Die drei Frauen gehören zur Community der Wildsammler, die für unseren Nachschub an Wildäpfeln aus Kirgistan sorgt. Sie bilden das erste Glied in unserer Wertschöpfungskette und sind deshalb für uns entscheidend.

Fruchtbare Wälder sichern den Lebensunterhalt
Die junge zentralasiatische Republik, die bis 1991 zur Sowjetunion gehörte, ist ein gebirgiges Terrain. 90 Prozent der Landesfläche liegen oberhalb von 1.500 Meter Seehöhe. Die höchsten Gipfel ragen bis zu 7.000 Meter schroff und mächtig über den tief eingeschnittenen Tälern auf.
Gerade einmal 4 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt, doch gerade dieser Wald beherbergt eine große Artenvielfalt. Walnüsse, Wildapfel, Wacholder und Pilze tragen schon seit Jahrhunderten zum Lebensunterhalt bei und auch heute, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, sichern sie das Auskommen der ländlichen Bevölkerung.
Die Staatsforste verpachten meist zwischen 3 und 7 Hektar an Familien, die die Waldfrüchte ernten, nicht jedoch das Holz nutzen dürfen. Die Familien ziehen zur Sammelzeit mit Zelt und Verpflegung in den Wald und bahnen sich mit Eseln oder Pferden ihren Pfad, weil es an geeigneten Straßen und Wegen fehlt.

Pandemie-Welle überrollt Kirgistan
Vor der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus blieb auch das kleine Kirgistan nicht verschont. Es wurde im Sommer 2020 von einer heftigen Infektionswelle überrollt. Auf 6,5 Millionen Kirgisen kommen je nach Schätzung etwa 2.000 bis 5.000 Krankenhausbetten. Es herrscht akuter Ärztemangel und zu allem Überfluss hatte Kirgistan zeitweise eine der höchsten Infektionsraten unter medizinischem Personal weltweit und die höchste Covid-19-Sterblichkeitsrate. Da viele Kirgisen keine echte Möglichkeit haben, Hilfe in Krankenhäusern zu erhalten, versuchen sie sich selbst zu helfen. Dabei sind sie sehr findig und konnten auf eine starke Bewegung Freiwilliger bauen, die Aufklärungsarbeit in den sozialen Netzwerken leistete, eine ärztliche Online-Beratung auf die Beine stellte und den ärmsten Teil der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen versorgte.

Hilfe! Lockdown in der Sammelzeit
So wie Ethibar und ihrer Familie ergeht es vielen Community-Mitgliedern. Sie leben als Großfamilie auf engstem Raum und das Geld ist knapp. Um der Pandemie Herr zu werden, schränkte die Regierung, wie in anderen Ländern auch, die Bewegungsfreiheit ein. Für die Wildsammler kam diese Entscheidung zur denkbar schlechtesten Zeit – der Sammelzeit für Walnüsse und Wildäpfel, deren Verkauf so wichtig für das Familien-Einkommen gewesen wäre. Als wir bei unseren Rohstoffpartnern anfragten, woran es den Menschen vor Ort am meisten mangelte, kam aus Kirgistan die Bitte: ‚Schickt uns Hygiene-Hilfspakete. Diese Dinge sind in Folge der Pandemie bei uns viel teurer geworden und dennoch sind die örtlichen Läden und Märkte oft leer‘.

Gemeinsam mit Pukka und Mercy Corps
Unser Kunde Pukka unterstützte unsere Covid-19-Response-Maßnahme finanziell und Mercy Corps, eine internationale NGO mit einem Büro in Kirgistan, übernahm die Logistik. Die Verteilung der Pakete an die 223 Familien war zudem eine Möglichkeit, die Menschen mit Informationen zu versorgen: Was muss man über das Corona-Virus wissen? Wie ist die weltweite Entwicklung? Wie kann man sich und seine Familie wirksam schützen? Diese und viele andere Fragen beantwortete Mercy Corps den Community-Mitgliedern.

Danke
„Ich habe 5 Kinder zuhause und brauche jeden Monat Wasch- und Reinigungsmittel im Wert von ungefähr 1.000 Som (15 USD) und das ist nur von mittlerer Qualität“, erklärt Dilnaz. „Was wir heute bekommen haben, reicht für mehrere Monate. Dieses Waschmittel hier z.B. wird etwa 6 Monate reichen – und das bei 5 Kindern“, freut sie sich. „Wir wissen diese Hilfe sehr zu schätzen und wünschen Martin Bauer, Pukka und Mercy Corps viel Erfolg und Wohlergehen.“ „Danke, dass ihr euch so gut um uns kümmert“, pflichtet ihr Kholida bei.

 

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Paraguay – Mit Honig Perspektiven schaffen

Gesundheit!

Covid-19: Die Martin Bauer Group hilft

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Hibiskus: Vorteile, die man greifen kann https://www.martin-bauer.com/2021/01/11/hibiskus-vorteile-die-man-greifen-kann/ https://www.martin-bauer.com/2021/01/11/hibiskus-vorteile-die-man-greifen-kann/#respond Mon, 11 Jan 2021 13:44:32 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=2527 „Kräutergeschichten“ – Teil 3 Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft […]

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„Kräutergeschichten“ – Teil 3

Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur höchste Maßstäbe an die Produktqualität anlegen, sondern auch schonend mit dem umgehen, was wir von der Natur erhalten. Unsere Rohstoffe erzählen von der Vielfalt unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit. Hier lassen wir drei von ihnen sprechen.

Prinzip Wissen vermehren (Hibiskus)

Wenn wir mit nachhaltigen Ideen Zukunft „säen“, sorgen wir dafür, dass auch Menschen im Gleichklang mit den Ideen wachsen können.

Vorteile, die man greifen kann 

Dunkelgrüner Thymian neben oranger Ringelblume neben hellgrünem Fenchel – auf dem weitläufigen Gelände unserer beiden Demonstrationsfarmen in Simbabwe regiert die Vielfalt. Parzelle für Parzelle werden Kulturen und Sorten darin erprobt, wie sie mit Klima und Boden zurechtkommen und welche nachhaltigen Anbaumethoden günstig für Wachstum und Ernte sind.

Die Farmen sind nicht nur Produktionsstandorte, sondern zugleich auch Trainingszentren für Farmarbeiter, Kleinbauern und Wildpflanzensammler. „Learning by seeing by doing“, könnte das Motto des Joint Ventures mit unserem Rohstoffpartner Organic Africa Holdings (OAH) lauten. Die Menschen der Region lernen hier aus erster Hand und eigener Beobachtung die Grundlagen der nachhaltigen Landwirtschaft und Wildpflanzensammlung kennen. Der Lehrplan ist auf die Bäuerinnen und Bauern abgestimmt und das Feld ist ihr wichtigstes Lernmedium.
Die intensiven Trainings vermitteln die moderne Praxis in Sachen Saatgut, Nährstoffversorgung, Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz, Ernte, Verarbeitung und Fruchtfolge. Am Ende des Trainings wissen alle Teilnehmer auch, wie sie Mais, Kürbis und andere Nahrungsmittel für den Eigenbedarf anbauen können und die Bodenfruchtbarkeit verbessern, um ihre im Durchschnitt siebenköpfigen Familien den Schwankungen von Wetter und Klima zum Trotz sicher versorgen zu können.

Unter den Trainingsteilnehmer sind auch 184 ausgewählte Kleinbauern. Sie haben als so genannte Kontaktbauern eine Schlüsselrolle bei der Wissensvermittlung inne. Im Tandem mit je einem Field Officer von OAH leiten sie später bis zu 30 Kleinbauern in ihrer Community praktisch an und geben in einer Art Feldschule das erworbene Wissen weiter. Auf diese Weise war es möglich, dass 3.627 Kleinbauern in einem Umkreis von 30 km um die Farmen die Kurse absolvieren. Doch das ist nicht die einzige Neuerung. Während für die Kleinbauern der Region Baumwolle, lange Zeit die einzige Einnahmequelle war, haben wir die Farmerfamilien mit Hibiskus als zusätzlicher cash crop bekannt gemacht. Hibiskus ist robust, braucht deutlich weniger Wasser und liefert auch ohne synthetischen Pflanzenschutz stabile Erträge. Die anfängliche Skepsis der Bauernfamilien ist verflogen. Auch von den nachhaltigen Anbaumethoden sind sie mittlerweile überzeugt. Die Demonstrationsfarmen und die Feldschulen haben die Vorteile für sie sicht- und greifbar gemacht. Bessere Erträge, ein sicheres Einkommen und der nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen haben ihre Lebensbedingungen und Perspektiven verbessert.

 

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Unsere Senna Kleinbauern in Rjasthan 

Gesundheit! HANA-Initiative in Ägypten

Nachhaltigkeit: Handlungsfeld Lieferkette 

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Lindenblüten: Blütenberg in luftiger Höhe https://www.martin-bauer.com/2020/11/12/lindenblueten-bluetenberg-in-luftiger-hoehe/ https://www.martin-bauer.com/2020/11/12/lindenblueten-bluetenberg-in-luftiger-hoehe/#respond Thu, 12 Nov 2020 09:08:37 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=2481 „Kräutergeschichten“ – Teil 2 Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft […]

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„Kräutergeschichten“ – Teil 2

Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur höchste Maßstäbe an die Produktqualität anlegen, sondern auch schonend mit dem umgehen, was wir von der Natur erhalten. Unsere Rohstoffe erzählen von der Vielfalt unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit. Hier lassen wir drei von ihnen sprechen.

Prinzip Fairness (Lindenblüten)

Unsere Wildsammler leben im Jahresrhythmus der Natur und in enger Verbindung mit ihr. In den überwältigend schönen, entlegenen Gegenden, die sie Heimat nennen, wird das traditionelle Pflanzen-Wissen oft schon seit Jahrhunderten gepflegt und von einer Generation an die nächste weitergegeben. Wir respektieren ihre Lebensweise, wertschätzen ihre Kenntnisse und geben Acht auf gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen sowie ein faires Einkommen.

Blütenberg in luftiger Höhe

Im Frühsommer fällt das wärmende Sonnenlicht durch die rauschenden hellgrünen Blätter. Die Silberlinden in der bulgarischen Donauebene stehen voll im Saft. Sie senden einen zarten Duft aus, den Kenner schon auf eine Entfernung von 200 Metern erschnuppern. Es ist ein feiner, eleganter Duft, eine frische grüne Note mit einem leichten Honig-Anstrich. Jetzt hat sich ein kleines Zeitfenster von zwei bis vier Wochen geöffnet, in dem die gelblich-weißen Lindenblüten gesammelt werden können. Mit ihrem feinen Aroma runden sie verschiedene Kräutertees ab. Wegen ihrer schweißtreibenden, entkrampfenden und magenberuhigenden Wirkung gehören sie darüber hinaus zu den bekanntesten Hausmitteln aus der Waldapotheke.

Der bezaubernde Duft lockt auch zahlreiche geflügelte Besucher an. Das üppige Blütenangebot zur fortgeschrittenen Zeit macht die Linden zur wertvollen Weide und zur letzten großen Trachtquelle im Bienenjahr. Lindenblüten sind reich an Nektar. Für den kräftezehrenden Flug der Insekten ist diese Zuckerlösung, die leicht verdaulich und im Fall der Lindenblüte besonders energiereich ist, der optimale Treibstoff. Mit dem Lindenpollen ziehen die Hummeln ihre neuen Königinnen heran, die als Einzige überwintern und im nächsten Frühjahr ein neues Hummelvolk gründen.

Wie nähert man sich nun einem summenden Baumriesen, der seine Blüten bis in 20 oder 30 Meter Höhe ausstreckt? Die Antwort lautet: Am besten mit Respekt. Kein Baum gleicht dem anderen. Wie alt und hoch er ist und wie gewachsen – all das macht beim Baumklettern einen Unterschied. In Bulgarien geben erfahrene Lindenblüten-Pflücker dieses Baum-Wissen an die nächste Generation weiter. Doch ungesichert zu klettern, wie es traditionell hier üblich ist, bleibt auch mit dem größten Erfahrungsschatz ein Risiko.

Um unsere Wildsammler besser vor Unfällen zu schützen, haben wir sie mit einer professionellen Kletterausrüstung ausgestattet und in zwei aufeinanderfolgenden Jahren im Umgang mit Gurt und Seil trainiert. Dafür haben wir zwei erfahrene Bergsteiger engagiert, die aus der Hauptstadt Sofia an den Standort unseres Rohstoffpartners kamen, um ihr praktisches Kletterwissen und ihre Erfahrung zu teilen. Die Pflücker haben unter ihrer Anleitung gelernt, sichere Ankerpunkte auszuwählen, Wurfleinen im Baum zu positionieren, am Einfachseil aufzusteigen und sich gesichert in hohen Bäumen zu bewegen. Auch wenn es seine Zeit dauert, bis die neue Klettertechnik in Fleisch und Blut übergeht – die Wildsammler lernten schnell. Kein Wunder; Bäume zu verstehen, ist auch beim Baumklettern mit Gurt und Seil die wichtigste Voraussetzung.

 

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Die Süßholzwurzel: Große Pause für den Tausendsassa 

Paraguay: Mit Honig Perspektiven schaffen

Nachhaltigkeit 

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Die Pfefferminze: Erfrischend gut, erfrischend wohltuend https://www.martin-bauer.com/2020/10/22/die-pfefferminze-erfrischend-gut-erfrischend-wohltuend/ https://www.martin-bauer.com/2020/10/22/die-pfefferminze-erfrischend-gut-erfrischend-wohltuend/#respond Thu, 22 Oct 2020 12:49:49 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=2611 „Kräutergeschichten“ Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, […]

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„Kräutergeschichten“

Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur höchste Maßstäbe an die Produktqualität anlegen, sondern auch schonend mit dem umgehen, was wir von der Natur erhalten. Unsere Rohstoffe erzählen von der Vielfalt unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit. Hier lassen wir einige von ihnen sprechen. Der heutige Hauptdarsteller: Die Pfefferminze

 

Teil 2: Eine Pflanze mit viel Geschichte

Die Pfefferminze ist in unserer Gesellschaft fest verankert: Sie ist ein Synonym für Mundpflege (Kaugummi und Zahnpasta), ein Anzeichen, dass die Feiertage nahen (Zuckerstangen und Pfefferminzschokolade) und fester Bestandteil des heimischen Kräuterbeetes oder der Kräuterauswahl auf dem Balkon. Obwohl die Pfefferminze heute zu den beliebtesten Kräutern zählt, kennen viele Menschen ihre Geschichte nicht.

Plinius der Ältere, ein römischer Naturforscher, schrieb, dass die Griechen und die Römer Pfefferminze als Tischdekoration bei Festen verwendeten. Außerdem kam sie in der Küche zum Würzen von Wein und Soßen zum Einsatz. (1) Die dunkelgrünen, gezackten Blätter mögen zwar nur 5-12 cm lang werden, aber ihr Aroma und ihr Geschmack verleihen jedem Produkt einen erfrischenden Kick. Heute ist die Pfefferminze ein gängiges Aroma für eine Vielzahl von Produkten von Cocktails bis hin zu Eiscreme.

Menthol, derselbe Wirkstoff, der der Pfefferminze ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht, sorgt auch in den heutigen Husten- und Erkältungsmitteln für ein Gefühl der Kühle und leichteren Atmung. (1) Die Pfefferminze hat eine lange Geschichte in der pflanzlichen Medizin, die über die Stärkung des Immunsystems hinausgeht. In einem der ältesten überlieferten medizinischen Texte der Welt, dem Papyrus Ebers, 1550 v. Chr. in Ägypten entstanden, wird die Minze als Mittel bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen erwähnt.(2) Bis heute wird die Pfefferminze in Teeform getrunken, um die Verdauung anzuregen und Magenbeschwerden zu lindern. (1)

Wie können wir, bei einer so weit verbreiteten Verwendung, sicherstellen, dass diese geschichtsträchtige Pflanze auch weiterhin ein fester Bestandteil unseres Lebens bleibt? Glücklicherweise stellt die Pfefferminze, im Vergleich zu anderen Pflanzen, keine großen Ansprüche beim Anbau. Sie erfordert jedoch ein intensives Feldmanagement, um optimale Erträge und höchste Blattqualität zu gewährleisten. Dazu gehören sorgfältige Bodenbearbeitungspraktiken, die dazu beitragen, das flache Wurzelsystem während der kalten Wintermonate zu isolieren sowie nachhaltige Schädlingsbekämpfungspraktiken, wie natürliche Fressfeinde, wodurch der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln stark reduziert wird.

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige Pflanze, so dass sie bei guter Bewirtschaftung 4-6 Jahre auf dem Feld stehen kann. Zudem herrschen in vielen Anbaugebieten gute Wetterbedingungen, sodass zwei Mal pro Saison geerntet werden kann. In den trockenen, hochgelegenen Wüstenanbaugebieten im amerikanischen Nordwesten, kann die geschnittene Pfefferminze nach der Ernte zum Trocknen auf den Feldern liegen bleiben. Die getrockneten Blätter werden entfernt, und die ungenutzten Stängel werden meist fein geschnitten und als Mulch auf das Feld zurückgegeben, um den Boden zu erneuern.

(1) American Botanical Council
(2) JSTOR

 

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Newsletter Pfefferminze Oktober 2020

Die Süßholzwurzel 

Unsere Produkte: Tee 

Funktioneller Zusatznutzen: Pflanzliche Extrakte für ein besseres Wohlbefinden 

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Die Süßholzwurzel: Große Pause für den Tausendsassa https://www.martin-bauer.com/2020/09/07/die-suessholzwurzel-grosse-pause-fuer-den-tausendsassa/ https://www.martin-bauer.com/2020/09/07/die-suessholzwurzel-grosse-pause-fuer-den-tausendsassa/#respond Mon, 07 Sep 2020 11:28:39 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=2452 Serienstart „Kräutergeschichten“ Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das […]

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Serienstart „Kräutergeschichten“

Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur höchste Maßstäbe an die Produktqualität anlegen, sondern auch schonend mit dem umgehen, was wir von der Natur erhalten. Unsere Rohstoffe erzählen von der Vielfalt unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit. Hier lassen wir einige von ihnen sprechen. Unser heutiger Hauptdarsteller: Die Süßholzwurzel

Teil 1: Prinzip Nutzen und Schützen

Wir nutzen die Schätze der Natur behutsam, so dass sie auch den Generationen nach uns in gleicher Weise zur Verfügung stehen. In der Wildsammlung nehmen wir erst die Anforderungen von Pflanze und Lebensraum in den Blick und entwickeln dann einen Nutzungsplan, der rücksichtsvoll ist, Maß hält und den langfristigen Fortbestand sichert.

Jeder kennt den unnachahmlichen Geschmack von Lakritz. Manche lieben ihn, manche hassen ihn. Das Süßholz jedoch, von dem er stammt, ist für viele eine Unbekannte. Die Steppenpflanze ist in West- und Zentralasien sowie rund um das Mittelmeer heimisch. Das würzig-süße Geheimnis schlummert unterirdisch – im dunkelbraunen Wurzelgeflecht mit seinem hellgelb leuchtenden Inneren. Dort wohnt eine Süßkraft, die 50 Mal stärker als die von Zucker ist, und ein hochintensives Aroma, das an Fenchel und Anis erinnert.

 

Der Wunsch, sich das Leben zu versüßen, entspringt wohl einem menschlichen Urinstinkt. Sumerische Keilschriften deuten jedenfalls daraufhin, dass die Menschen der Bronzezeit vor mehr als 4.000 Jahren die Staude verehrten und Getränke, Lebensmittel und Rauchwaren mit ihrer Wurzel verfeinerten. Römische Legionäre sollen das Süßholz stets im Marschgepäck gehabt haben, da es den Durst löscht und gegen Heißhunger hilft, wenn man darauf kaut.

Auch heute wandert die Lakritz-Wurzel als Tausendsassa in eine Vielzahl von Produkten von Bonbons bis hin zu Feuerlöschern. In der Pflanzenheilkunde wird es vor allem bei Erkältung, Husten und Heiserkeit, aber auch bei Magendrücken eingesetzt. Das Multitalent dämmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren ein und wirkt entzündungshemmend und antiallergisch.

 

Unsere Sammler bergen diesen Schatz aus nachhaltiger Wildsammlung zum Beispiel aus den sonnigen, nährstoffreichen Böden in der Flussebene des Alasani im Osten Georgiens. Moment mal! Eine Wurzel nachhaltig sammeln? Bedeutet es denn nicht das endgültige Aus der Pflanze, wenn sie mit der Wurzel herausgerissen wird? Nicht beim Süßholz, das sich mit der Kraft seiner unterirdischen Ausläufer gegen die kargen Bedingungen der Steppe stemmt. Das Lakritz-Dickicht einer einzelnen Pflanze kann sich mehrere Meter in die Tiefe und bis zu acht Metern in die Länge erstrecken. Um die Bestände zu schonen, achten wir darauf, nur die oberste Schicht zu ernten und dem Süßholz in der anschließenden Ruhephase, die bis zu vier Jahren dauert, genügend Zeit zur Regenration zu lassen. Auch Pflanzen brauchen schließlich eine Pause.

 

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Paraguay: Mit Honig Perspektiven schaffen https://www.martin-bauer.com/2020/05/14/paraguay-mit-honig-perspektiven-schaffen/ https://www.martin-bauer.com/2020/05/14/paraguay-mit-honig-perspektiven-schaffen/#respond Thu, 14 May 2020 12:42:41 +0000 https://www.martin-bauer.com/2020/05/14/bee-confident/ Kleinbauern und Wildsammler sind in vielen Regionen der Erde eine Stütze der Landwirtschaft. Ihre Heimat liegt oft in ländlichen, strukturschwachen Räumen, weswegen ihr Zugang zu Wissen […]

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Kleinbauern und Wildsammler sind in vielen Regionen der Erde eine Stütze der Landwirtschaft. Ihre Heimat liegt oft in ländlichen, strukturschwachen Räumen, weswegen ihr Zugang zu Wissen und ihre Einkommensmöglichkeiten beschränkt sind. Der Alltag stellt sie deshalb vor viele Herausforderungen.

In der Region San Pedro in Paraguay unterstützen wir Kleinbauern und Wildsammler dabei, ihre Produktivität zu steigern und für eine gleichbleibend hohe Produktqualität zu sorgen. Das erreichen wir durch intensive Trainings im Rahmen unseres nachhaltigen Beschaffungsstandard mabagrown. Auch in begleitenden Community-Projekten suchen wir nach Wegen, Wissen zu vermitteln, um dauerhafte Veränderungen anzustoßen. Mit dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe stärken wir nicht nur den Menschen in unserer Lieferkette, sondern auch die Stabilität und Widerstandsfähigkeit ihrer Communitys.

Auskommen mit dem Einkommen

Wildsammler Ignacio (35) lebt mit seiner Frau Benita (32) und den drei Kindern Erme (14), Junior (13) und Maria (4) in der Gegend von Union. Ignacios Eltern sind Kleinbauern; ihr Sohn packt oft im elterlichen Betrieb mit an. Ignacios und Benitas Auskommen hängt von wildgesammelten Orangen- und Zitronenschalen ab, oft schwankend mit Qualität und Menge. Spielt das Wetter nicht mit und bleibt die Ernte schmal, fehlt es der fünfköpfigen Familie an den nötigsten Dingen.

Hohe Arbeitslosigkeit und geringe Einkommen zwingen andere Familie aus der Region dazu, ins Nachbarland Argentinien zu gehen. Sie arbeiten dort in der Landwirtschaft als Saisonarbeiter und haben als Migranten im fremden Land oft mit Ausbeutung und würdelosen Verhältnissen zu kämpfen.

Unser Nachhaltigkeits-Projekt in San Pedro hat deshalb nach Möglichkeiten gesucht, das Haushaltseinkommen von derzeit 104 Familien zu verbessern und ihnen in ihrer Heimat eine bessere Zukunftsperspektive zu bieten.

Erste Schritte und Hürden

Auf die Idee, die Einkommenslücke mit Hilfe von Bienen zu schließen, kamen die Community-Mitglieder im Gespräch mit uns. Schließlich ist Honig in der Region San Pedro ein beliebtes Nahrungs- und Heilmittel. Aber vor der ersten Honigernte gab es noch ein paar Hürden zu überspringen.
Ignacio gibt offen zu: “Zu Beginn hatte ich nicht sehr viel Vertrauen in die Sache. Ich wusste einfach nichts über Bienen und hatte ja gar keine Imkersachen. Aber durch das wöchentliche Training und die vielen Beratungen und Schulterblicke des Projekt-Teams kann ich jetzt ganz allein dafür sorgen, dass meine Bienen das Jahr über gesund bleiben. Wenn’s gut läuft, ernte ich vier Mal im Jahr. Und ich hab auch gelernt, einen Wildbienenschwarm einzufangen und selber Bienenboxen zu bauen.”

Eine Imkergemeinschaft und eine Leadership-Gruppe entsteht

Vom wissbegierigen Anfänger hat sich Ignacio schnell zum engagierten Trainer entwickelt, der andere Familien anleitet und bei Bedarf Hilfestellung gibt. Weil er selbst Feuer und Flamme für die Bienenhaltung ist, hat Ignacio auch schon Nachbarn und Freunde neugierig gemacht, was die allmählich zusammen wachsende Imkergemeinschaft da so treibt. Ignacio rührt nicht nur für das Projekt die Werbetrommel, er übernimmt mit dem gewachsenen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auch in seiner Community eine immer aktivere Rolle.

Neun Monate hat dieser Prozess gedauert, doch er war alle Geduld und Mühe wert. Ignacio und 15 andere Männer und Frauen haben sich zu einer starken Leadership-Gruppe entwickelt. Mit dem Anstoß aus dem Bienenprojekt haben sie sich der positive Veränderung verschrieben. Sie unterstützen andere Familien beim Einstieg in die Bienenhaltung und suchen und fördern das Gespräch in der Community – über Probleme, Herausforderungen und konkrete Lösungen.

Stolz auf die Ernte und die eigenen Fähigkeiten
Ignacio blickt zurück: “Am Anfang wurden wir als Teilnehmer des Bienen-Projekts rundheraus belächelt. Ist ja klar, die Leute haben schon viele NGOs kommen und gehen sehen, ohne dass sich für sie etwas geändert hätte. Wenn du aber mit eigenen Augen wahrnimmst, hier tut sich gerade was und deine Nachbarn und Freunde sind ein Teil davon, dann kannst du dir plötzlich vorstellen, dass das auch bei dir möglich ist.”

Die Erntemengen in unserem Bienen-Projekt bestätigen das Vertrauen und bestärken die Zuversicht. Gut die Hälfte der Familien hat im ersten Jahr eigenen Honig geerntet (knapp 9 Liter pro Familie). Im zweiten Jahr konnten drei Viertel aller Familien Honig schleudern und die Menge stieg auf mehr als 18 Liter pro Familie an. Angesichts des Erfolgs freuen wir uns, das Projekt in diesem Jahr auszuweiten.

 

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In Ägypten stärkt die HANA-Initiative die Gesundheitskompetenz unserer Farmarbeiter und ihrer Community.

Wir bei der Martin Bauer Group haben ein umfassendes Verständnis von Qualität. Unsere hohen Anforderungen an die Rohstoffe gehören genauso dazu wie die Fairness im Umgang mit den Rohstoffpartnern und der ehrliche Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen, die in den Ursprungsländern für unser Familienunternehmen arbeiten.

Die Region Assiut in Ägypten, etwa 400 Kilometer südlich von Kairo, ist für uns eine wichtige Rohstoffquelle. Von dort beziehen wir Pfefferminze, Kamille, Fenchel, Ringelblumen, Zitronengras und viele weitere Rohstoffe. Sie wachsen in mabagrown-Öko-Qualität im Grenzgebiet zwischen dem fruchtbaren Niltal und der Arabischen Wüste – auf einer vorbildlich geführten Farm unseres Rohstoffpartners Ottoman.

Armut und Arbeitslosigkeit bestimmen das Leben auf dem Land

Im ländlichen Ägypten gibt es eine Reihe von Problemen, z.B. Armut, hohe Arbeitslosigkeit und eine unzureichende Gesundheitsversorgung. Deshalb sind die Jobs auf der Fairtrade-zertifizierten Farm in Assiut sehr begehrt. Sie sichern den Familien ein Auskommen und sind nicht so gesundheitsgefährdend, wie bspw. die Arbeit in der Zementfabrik oder der konventionellen Landwirtschaft.
Die Farmarbeiter werden regelmäßig untersucht, erhalten Impfschutz und eine kostenlose Versorgung mit Medikamenten, wenn sie oder ihre Familienmitglieder medizinisch behandelt werden müssen.
Wir wissen die Mitarbeiter in unserer Lieferkette also in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vergleichsweise gut versorgt. Dennoch berichteten unser Rohstoffpartner und die Farmarbeiter von verbreiteten gesundheitlichen Problemen in ihren Communitys – und dem wollten wir abhelfen.

Ernährung und Gesundheit fest im Blick

Gemeinsam mit unserem Kunden Traditional Medicinals (TM) haben wir die Initiative Health and nutrition awareness (HANA) entwickelt. Bis zum Sommer 2020 planen wir, damit 1.000 Menschen zu erreichen.
HANA bündelt Mittel und Maßnahmen, um zwei Ziele zu erreichen. Wir möchten medizinische Leistungen in der entlegenen Community noch zugänglicher machen und den Farmarbeitern und ihren Familien zielgerichtetes Wissen über Gesundheit und Ernährung vermitteln.
Auf diese Weise stärken wir ihr Gesundheitsbewusstsein und unterstützen sie darin, mit selbstbestimmten und kompetenten Entscheidungen ein gesünderes Leben zu führen.

Rollender Medizinservice trifft den Nerv

Zunächst organisierten wir mit Hilfe unserer Partner-NGO Assiut Childhood Development Association (ACDA) einen Medizinbus. Er reiste im Februar mit vier erfahrenen Fachärzten an Bord in die Community Arab El Kelabat. Die Ärzte waren dem Ansturm aus der Community kaum gewachsen: 524 Kinder und Erwachsene kamen zur kostenlosen Untersuchung.

Die Mediziner führten mehrere Hundert Check-ups in den Bereichen Gastroenterologie, Urologie und Kinderheilkunde durch. Sie behandelten akute Fälle und überwiesen schwer erkrankte Patienten zur weiteren medizinischen Versorgung. Wegen der großen Resonanz planen wir, den Medizinbus ein weiteres Mal auf die Reise zu schicken. Dann sollen auch ein Augenarzt, ein Gynäkologe, ein Neurologe sowie ein Orthopäde nach Arab El Kelabat kommen.

Knackpunkt Gesundheitskompetenz

Mit einem 4-wöchigen Trainingsprogramm im März unterstützten wir die Menschen vor Ort, für ihre Gesundheit aktiv zu werden. Die alltagsnahen Themen reichten von ausgewogener Ernährung über Gesundheitsvorsorge bis zur Empfängnisverhütung.
Da es sich positiv auf die ganze Familie auswirkt, wenn Frauen eine hohe Gesundheitskompetenz besitzen, standen sie bei den Trainings besonders im Fokus. Aber auch Männer, Eltern und Schüler erhielten speziell auf sie zugeschnittene Trainingseinheiten. Glücklicherweise konnten wir diesen Trainingszyklus abschließen, bevor Ausgangsbeschränkungen wegen des Corona-Virus‘ in Kraft traten.

Corona in Ägypten

Anfang Februar wurde in Ägypten, dem bevölkerungsreichstes Land Nordafrikas, der erste Corona-Fall bestätigt. Zwar liegen die Fallzahlen bisher weit hinter jenen in Europa und China, doch zuletzt stiegen die nachgewiesenen Infektionen auch dort stark an. Die offizielle Statistik geht von derzeit 1.173 Infizierten und 78 Todesfällen aus (Stand: 5. April 2020). Seit Mitte März sind Schulen und Universitäten geschlossen, seit Ende März auch archäologische Stätten, Museen, Flughäfen und Hotels. Derzeit gelten Ausgangsbeschränkungen.

Wir setzen die Arbeit in der Community so bald wie möglich fort.

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Unsere Senna-Kleinbauern in Rajasthan https://www.martin-bauer.com/2019/10/11/unsere-senna-kleinbauern-in-rajasthan/ https://www.martin-bauer.com/2019/10/11/unsere-senna-kleinbauern-in-rajasthan/#respond Fri, 11 Oct 2019 08:37:21 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=1777 So verbinden wir in der Thar-Wüste ökologische Landwirtschaft mit Gesundheit, Bildung und Empowerment, insbesondere der Mädchen und Frauen. RAUES KLIMA Das Leben in der Thar-Wüste im […]

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So verbinden wir in der Thar-Wüste ökologische Landwirtschaft mit Gesundheit, Bildung und Empowerment, insbesondere der Mädchen und Frauen.

RAUES KLIMA
Das Leben in der Thar-Wüste im westlichen Teil von Rajasthan in Indien ist nicht einfach. Es besteht aus Hitze, Staub, Wind und extremer Trockenheit. Und, in Folge dessen, auch großer Armut. Regen fällt nur während eines Monats im Jahr und in zwei von drei Jahren bleibt er ganz aus. Das raue Klima bestimmt besonders das Leben der Mädchen und Frauen. Sie sind für das Wasserholen verantwortlich und legen dafür in der Hitze der Wüste täglich bis zu 10 Stunden Fußweg zurück, die Hälfte davon mit schweren Lasten. 60-85 % der Frauen sind Analphabetinnen.

SENNA AUS DER THAR-WÜSTE
Kommt Regen, können die Kleinbauern Senna kultivieren – eine Pflanze, deren Heilkraft der Mensch seit über 1.000 Jahren nutzt. Senna ist eine genügsame Pflanze, die dort wächst, wo keine Nahrungspflanze gedeihen kann. Sie kommt mit nur wenig Wasser und ohne Pestizid- und Düngereinsatz aus. So kann die Martin Bauer Group Senna aus der Thar Wüste in nachhaltig zertifizierter Qualität beziehen. Und die Familien erhalten in der Trockenperiode nach der Ernte ein faires Einkommen.

MARTIN BAUER GROUP ENGAGIERT SICH
Über unser Sourcing hinaus engagieren wir uns für das Wohlbefinden der Menschen in unserer Lieferkette. In Rajasthan arbeiten wir dafür im Revive!-Projekt in einem breiten Schulterschluss mit den beiden NGOs WomenServe und Traditional Medicinals zusammen.

DREI COMMUNITY RESOURCE CENTER ERRICHTET
Mit unserer finanziellen Unterstützung konnten zwischen 2009 und 2014 drei Community Resource Center gebaut werden. In den Centern kann die Senna-Ernte trocken und sauber aufbewahrt werden, ebenso wie Getreide, Futter und die Samen für die nächste Aussaat.
Aber die Center sind für die Communitys noch viel mehr: Sie verbinden Landwirtschaft mit Gesundheit, Bildung und Empowerment.

  • Sie sind beliebter Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft,
  • geschützter Marktplatz, auf dem die Kleinbauern und Selbsthilfegruppen ihre Produkte anbieten können,
  • sowie Schulungs- und Versammlungsraum. Die Center verfügen über elektrisches Licht aus einer Solaranlage, weshalb die Treffen und Trainings auch nach Einbruch der Dunkelheit stattfinden kommen, was vielen Dorfbewohnern entgegen kommt.
  • Es gibt Innenräume mit Privatsphäre für medizinische Untersuchungen und Check-ups
  • Die Familien können hier unbekannte Technik kennenlernen, ausprobieren und nutzten, z. B. Solarlaternen und -kocher.
  • Die Dächer der Center fangen wertvolles Regenwasser ein.
  • Spielplätze für die Kinder der Dörfer

DAS REVIVE! PROJEKT
Das Projekt engagiert sich seit 2009 für die Senna-Familien in der Thar-Wüste, und insbesondere für die Mädchen und Frauen in den Communitys. Es hat in fünf Bereichen schon viel erreicht. Zum Beispiel:

  • Wasser: Die Familien können Regenwasser in Taankas auffangen und zum Trinken, Kochen und Waschen nutzen. Bis es soweit war, mussten sie ein Drittel ihres Einkommens und ein Großteil ihrer Zeit für die Wasserversorgung aufwenden.
  • Nahrung: Die Familien konnten kleine Gärten und etwas Weideland anlegen. Sie halten Ziegen, Kühe oder Schafe und nutzen deren Milch, Dung und Wolle. In jedem der 6 Dörfer wurde ein mobiles Veterinärcamp eingerichtet, das kranke Tiere behandelt. So können sich Infektionen nicht mehr in der Herde des ganzen Dorfes verbreiten.
  • Gesundheit: Mobile Medizincamps und Health Education Sessions haben die Gesundheit der Familien verbessert. In jedem Dorf wurden Frauen als Village Health Workers ausgebildet. Sie unterstützen insbesondere junge Mütter und helfen den Familien staatliche Gesundheitsleistungen in Anspruch zu nehmen.
  • Bildung: 850 Kinder, darunter 365 Mädchen, erhalten in drei neu errichteten Grundschulen Unterricht und nebenbei eine vollwertige Mahlzeit. Der Großteil der Mädchen war bis dato von der Bildung ausgeschlossen.
  • Frauen: Frauen nehmen verstärkt am Leben und den Entscheidungen der Community teil. In 24 Selbsthilfegruppen mit 183 aktiven Mitgliedern erproben sie, wie sie mit Tierhaltung, einem Dorf- oder Gewürzladen, einer Blumenmühle oder Schneiderei zum Familieneinkommen beitragen und ein selbstbewussteres und -bestimmteres Leben führen können. Darüber hinaus sind 128 Frauen über das Thar Artisan Collective an einkommensschaffenden Aktivitäten beteiligt.

 

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Klein, aber oho. https://www.martin-bauer.com/2019/08/15/klein-aber-oho/ https://www.martin-bauer.com/2019/08/15/klein-aber-oho/#respond Thu, 15 Aug 2019 15:59:27 +0000 https://www.martin-bauer.com/?p=1423 Heute ehren wir die fleißige, nützliche Biene. Sie ist so wichtig für das Leben auf unserem Planeten, unserer Nahrungsversorgung und unserer blühenden Pflanzen. Ein Drittel der Lebensmittel, die […]

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Heute ehren wir die fleißige, nützliche Biene. Sie ist so wichtig für das Leben auf unserem Planeten, unserer Nahrungsversorgung und unserer blühenden Pflanzen.

Ein Drittel der Lebensmittel, die wir jeden Tag konsumieren, hängt von der Bestäubung ab, vor allem durch Bienen. Diese fleißigen Insekten tragen fast 20 Milliarden Dollar zum Wert der in den USA angebauten Kulturpflanzen bei*.  Sie heißen nicht umsonst fleißige Bienen!

Der Schutz und die Unterstützung unserer wertvollen Honigbienen ist deshalb von größter Bedeutung. Die Martin Bauer Group hat mehrere Insekten- und Bienenhotels am Hauptsitz in Vestenbergsgreuth eingerichtet und zusätzlich fast zwei Hektar Bienenweide gesät, um die Bestäubung zu fördern.

Aber auch weltweit setzt sich die Martin Bauer Group für Bienen ein. So ist das Unternehmen Mitsponsor eines Entwicklungsprogramms für Bienenzucht in Paraguay. Bei diesem Programm erhalten einheimische Familien Bienenstöcke und lernen, wie man die Bienen hält und pflegt, um das ganze Jahr über Honig ernten zu können und dadurch ein geregeltes Einkommen zu erhalten. Die Bienenstöcke bedeuten für 100 Familien, die an dem Programm teilnehmen, eine sichere Einnahmequelle und wirken sich positiv auf 600 Gemeindemitglieder aus. Jeder Bienenstock kann drei Ernten pro Jahr produzieren, was bis zu 60 Liter Honig ergibt.

Auch Sie können den Bienen helfen: Im eigenen Garten. Stellen Sie ihnen eine Süßwasserquelle zur Verfügung – z. B. ein kleines Becken mit ein paar Zweigen, auf denen die Bienen beim Trinken sitzen können.  Pflanzen Sie bunte, pollenreiche Pflanzen und Blumen – wie Lavendel, Margeriten, Sonnenblumen und Heidekraut – damit machen Sie die Bienen glücklich. Da diese Tierchen für jedes Ökosystem von zentraler Bedeutung sind, können lokale Schutzmaßnahmen einen direkten und sichtbaren Einfluss auf ihren Fortbestand haben.

 

*American beekeeping federation

 

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