Qualität und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen, denn wir haben den Anspruch, dass unser Wirtschaften gleichermaßen sinnvoll für Mensch, Natur und Gesellschaft ist. Das bedeutet, dass wir nicht nur höchste Maßstäbe an die Produktqualität anlegen, sondern auch schonend mit dem umgehen, was wir von der Natur erhalten. Unsere Rohstoffe erzählen von der Vielfalt unseres Engagements für mehr Nachhaltigkeit. Hier lassen wir einige von ihnen sprechen. Unser heutiger Hauptdarsteller: Die Süßholzwurzel
Wir nutzen die Schätze der Natur behutsam, so dass sie auch den Generationen nach uns in gleicher Weise zur Verfügung stehen. In der Wildsammlung nehmen wir erst die Anforderungen von Pflanze und Lebensraum in den Blick und entwickeln dann einen Nutzungsplan, der rücksichtsvoll ist, Maß hält und den langfristigen Fortbestand sichert.
Jeder kennt den unnachahmlichen Geschmack von Lakritz. Manche lieben ihn, manche hassen ihn. Das Süßholz jedoch, von dem er stammt, ist für viele eine Unbekannte. Die Steppenpflanze ist in West- und Zentralasien sowie rund um das Mittelmeer heimisch. Das würzig-süße Geheimnis schlummert unterirdisch – im dunkelbraunen Wurzelgeflecht mit seinem hellgelb leuchtenden Inneren. Dort wohnt eine Süßkraft, die 50 Mal stärker als die von Zucker ist, und ein hochintensives Aroma, das an Fenchel und Anis erinnert.
Der Wunsch, sich das Leben zu versüßen, entspringt wohl einem menschlichen Urinstinkt. Sumerische Keilschriften deuten jedenfalls daraufhin, dass die Menschen der Bronzezeit vor mehr als 4.000 Jahren die Staude verehrten und Getränke, Lebensmittel und Rauchwaren mit ihrer Wurzel verfeinerten. Römische Legionäre sollen das Süßholz stets im Marschgepäck gehabt haben, da es den Durst löscht und gegen Heißhunger hilft, wenn man darauf kaut.
Auch heute wandert die Lakritz-Wurzel als Tausendsassa in eine Vielzahl von Produkten von Bonbons bis hin zu Feuerlöschern. In der Pflanzenheilkunde wird es vor allem bei Erkältung, Husten und Heiserkeit, aber auch bei Magendrücken eingesetzt. Das Multitalent dämmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren ein und wirkt entzündungshemmend und antiallergisch.
Unsere Sammler bergen diesen Schatz aus nachhaltiger Wildsammlung zum Beispiel aus den sonnigen, nährstoffreichen Böden in der Flussebene des Alasani im Osten Georgiens. Moment mal! Eine Wurzel nachhaltig sammeln? Bedeutet es denn nicht das endgültige Aus der Pflanze, wenn sie mit der Wurzel herausgerissen wird? Nicht beim Süßholz, das sich mit der Kraft seiner unterirdischen Ausläufer gegen die kargen Bedingungen der Steppe stemmt. Das Lakritz-Dickicht einer einzelnen Pflanze kann sich mehrere Meter in die Tiefe und bis zu acht Metern in die Länge erstrecken. Um die Bestände zu schonen, achten wir darauf, nur die oberste Schicht zu ernten und dem Süßholz in der anschließenden Ruhephase, die bis zu vier Jahren dauert, genügend Zeit zur Regenration zu lassen. Auch Pflanzen brauchen schließlich eine Pause.
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